Land Oberösterreich
Steyrschlucht

Steyrschlucht

  • Gebietsportrait
In diesem Naturschutzgebiet wird der Fluss Steyr großteils von steilen bis senkrechten Konglomeratwänden gesäumt. Die meist naturnahen Schluchtwälder beheimaten Baumarten wie Kiefer, Esche, Ahorn, Ulme oder Linde. Eisvogel, Flussuferläufer, Wasseramsel oder Gänsesäger finden ideale Lebensraumbedingungen.

Zahlen & Fakten

Naturschutzgebiet, n154, sowie Natura 2000-Gebiet unter dem Namen „Mittlere Steyr“ (FFH-Gebiet, AT3136000) mit 122 ha (großteils flächenident).

Gemeinden Steinbach an der Steyr, Grünburg und Molln (Bezirk Kirchdorf) – Kartenansicht

102,6 Hektar

Details zur Steyrschlucht

Ein mit Fug und Recht landschaftlich und ökologisch höchstwertiger Naturraum, der 2016 nach vielen Jahren der Diskussion unter strengen Schutz gestellt werden konnte.

Zum Schutz insbesondere des bereits sehr seltenen Flussuferläufers wurde eine zwar heftig umstrittene, aus Artenschutzgründen jedoch zielführende, Nutzungseinschränkung im Naturschutzgebiet festgelegt. Das Naturschutzgebiet Steyrschlucht hat eine Fläche von ca. 102 ha und erstreckt sich über eine Länge von knapp 10 km vom Kraftwerk Agonitz in Molln bis zur Haunoldmühle in Grünburg. In diesem landschaftlich bemerkenswerten Abschnitt des Steyrtales befindet sich auch das Naturdenkmal „Rinnende Mauer“ sowie ein 1,2 km langer Abschnitt der Krummen Steyrling.

Außer einer Brückenquerung bei Molln noch völlig unverbaut/keine Querbauwerke, die weitgehend naturbelassenen Lebensräume mit sehr geringem Störungspotential.

Weitere Infos

Viele menschlich kaum beeinflusste Lebensräume in enger Verzahnung miteinander, wie hohe und steile Konglomeratwände mit spezialisierter Felsspaltenvegetation, Schluchtwälder und Hangmischwälder (= prioritärer Lebensraumtyp gemäß FFH-Richtlinie)

Flussuferläufer (sehr selten!), Eisvogel, Gänsesäger, Graureiher, Wasseramsel neben zahlreichen anderen Vogelarten (vogelkundlich bedeutendes Gebiet!); weiters verschiedene Fischarten (darunter die seltene Koppe) und der Fischotter.

An den Kies- und Inselbereichen finden sich Purpurweiden- und Lavendelweidengebüsche. Eine große Vielfalt besonderer Pflanzengemeinschaftenkonnte sich herausbilden. Zahlreiche ökologische Nischen machen das Gebiet auch zoologisch hochinteressant und bieten einen Rückzugsraum für selten gewordene Tierarten.

Mehr erfahren

Schutzzweck und Entwicklungsmaßnahmen

Erlaubte Eingriffe und Maßnahmen: Grundsätzlich ist das Flusstauchen (Scuben) und das Befahren mit Booten ohne maschinellen Antrieb erlaubt, nicht aber von 1. April bis 1. Juni auf bestimmten Flussabschnitten zw. Molln und Grünburg (siehe Anlage 2/2 auf der Website Land OÖ (Link unten) unter „Urkunden“). Von 1. April bis 1. Juli darf die Schotterinsel (vor der Rinnenden Mauer) nicht betreten werden (beides hauptsächlich wegen der Brutzeit des seltenen Flussuferläufers).

Erlaubt ist auch die rechtmäßige Ausübung der Fischerei und der (eingeschränkte) Abschuss des Kormorans nach den Bestimmungen der OÖ Artenschutzverordnung (§ 8).

Ansonsten gelten im Wesentlichen die für NSGs üblichen Bestimmungen.

Was Sie darüber hinaus noch interessieren könnte ....

Amt

Michael Strauch
Telefon: 0732-7720-11874
E-Mail: michael.strauch@ooe.gv.at

Karin Pindur
Telefon: 0732-7720-11896
E-Mail: karin.pindur@ooe.gv.at

Brands M. 2016 Naturschutzgebiet Steyrschlucht – ein jahrzehntelanger Weg. -Informativ, Heft 82:S. 14 – 15, Linz. Link
Maier, F. & A. Maier 1997 Steyrschlucht – Rinnende Mauer. -, 90S, Innsbruck. Link

Schlagworte

  • Gebietsportrait
  • Schutzgebiete