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Rinnende Mauer
Zahlen & Fakten
Naturdenkmal nd567
Gemeinde Molln, Bezirk Kirchdorf – Kartenansicht
10,7855 Hektar
Details Rinnende Mauer
Ein grandioses Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht: Verborgen unter einer weit überhängenden Konglomeratbank tritt auf einer Strecke von etwa 50 Metern Wasser aus der Schluchtwand aus. Aus ca. 5 bis7 Metern Höhe fließt und tropft es aus den unzähligen Öffnungen des porösen Konglomeratgesteins zu Boden. Bei dieser Erscheinung handelt es sich um eine sogenannte „Traufquelle“, einen Quellaustritt des Grund- und Hangwassers, das über einer undurchlässigen Gesteinsschicht angestaut wird. An keiner einzigen Stelle des Steyr- oder Teichltales ist eine ähnliche Situation bekannt. Die „Rinnende Mauer“ ist einzigartig in Oberösterreich und, angesichts der geologischen Bedingungen, wohl auch weit darüber hinaus. [1]
Die Rinnende Mauer wurde 1999 als Naturdenkmal festgestellt. Das Erlebnis ist besonders beeindruckend nach Regenphasen! Dann ist aber auch besonderer Vorsicht geboten, da sich Steine aus der oft überhängenden Wand lockern können. Das Naturdenkmal ist Teil des Naturschutzgebiets Steyrschlucht bzw. zugleich Teil des Natura 2000-Gebiets „Mittlere Steyr“ (siehe „Steyrschlucht“). Von Molln aus führt ein schöner Rundweg mit Infotafeln zum/vom Naturdenkmal (verschiedene Routen möglich).
[1] https://www.land-oberoesterreich.gv.at/files/naturschutz_db/539_Steyrschlucht_Rinnende_Mauer.pdf
Weitere Infos
Viele menschlich kaum beeinflusste Lebensräume in enger Verzahnung miteinander, wie hohe und steile Konglomeratwände mit spezialisierter Felsspaltenvegetation, Schluchtwälder und Hangmischwälder (= prioritärer Lebensraumtyp gemäß FFH-Richtlinie)
Flussuferläufer (sehr selten!), Eisvogel, Gänsesäger, Graureiher, Wasseramsel neben zahlreichen anderen Vogelarten (vogelkundlich bedeutendes Gebiet!); weiters verschiedene Fischarten (darunter die seltene Koppe) und der Fischotter.
Die Pflanzenwelt in einzigartiger Kombination: Sumpfdotterblume, Bitteres Schaumkraut, Rundblättriger Steinbrech, Strahlensame, Kahler Alpendost, Petergstamm, Zwergalpenrose und sogar die Behaarte Alpenrose („Almrausch“) – eingebettet in einen grünen Teppich aus vielen verschiedenen Moos-Arten.[1]
[1] https://www.land-oberoesterreich.gv.at/files/naturschutz_db/539_Steyrschlucht_Rinnende_Mauer.pdf
Schutzzweck und Entwicklungsmaßnahmen
Erlaubte Eingriffe und Maßnahmen: Grundsätzlich ist das Flusstauchen (Scuben) und das Befahren mit Booten ohne maschinellen Antrieb erlaubt, nicht aber von 1. April bis 1. Juni auf bestimmten Flussabschnitten zw. Molln und Grünburg (siehe Anlage 2/2 auf der Website Land OÖ (Link unten) unter „Urkunden“). Von 1. April bis 1. Juli darf die Schotterinsel (vor der Rinnenden Mauer) nicht betreten werden (beides hauptsächlich wegen der Brutzeit des seltenen Flussuferläufers).
Erlaubt ist auch die rechtmäßige Ausübung der Fischerei und der (eingeschränkte) Abschuss des Kormorans nach den Bestimmungen der OÖ Artenschutzverordnung (§ 8).
Ansonsten gelten im Wesentlichen die für NSGs üblichen Bestimmungen
Was Sie darüber hinaus noch interessieren könnte ....
Es gibt keine Verordnung, aber einen Bescheid
- Land OÖ, Naturschutzbuch
- Bergfex, Information Wanderroute
- Beschreibung Schluchtweg-Wanderung OÖ Tourismus
- Wikipedia-Eintrag Rinnende Mauer
- ORF OÖ – Sendung 9 Plätze, 9 Schätze
Maier, F. & A. Maier | 1997 | Steyrschlucht – Rinnende Mauer. -, 90S, Innsbruck. | Link |