Land Oberösterreich
Gmöser Moor

Gmöser Moor

  • Gebietsportrait
Nahezu völlig bewaldetes Niedermoor, welches in den 1960er-Jahren noch zur Streunutzung gemäht wurde. Ein großer und mehrere kleine Teiche. Das Moor wurde teilweise abgetorft und entwässert. Es sind daher nur mehr Reste einer Moorvegetation vorhanden.

Zahlen & Fakten

Naturschutzgebiet n049

Gemeinde Laakirchen, Bezirk Gmunden  – Kartenansicht

3,39 Hektar

Details zum Gmöser Moor

Das in der Marktgemeinde Laakirchen liegende Gmöser Moor ist ein sauer-oligothrophes Regenmoor mit einer Fläche von über 3 Hektar. 1987 wurde es zum 46. Naturschutzgebiet in Oberösterreich erklärt.

Das Gmöser Moor bildete sich auf einer Moräne der Mindeleiszeit und ist eines der wenigen Alpenvorlandmoore in Oberösterreich östlich der Traun. Bis zum Eingreifen des Menschen konnte sich hier ein Niedermoor mit einer Vielfalt von Tieren und Pflanzen entwickeln. Durch die Moorkultivierung des Menschen (Entwässerung, Torfabbau, Streumahd etc.) präsentiert sich das knapp 3,4 ha[1] große Gmöser Moor heute als Moorwald über Niedermoor, in dem sich Reste typischer Flora und Fauna halten konnten.

 

Weitere Infos

Das Gmöser Moor stellt in seiner Region ein einmaliges Biotop dar, das aufgrund seiner Vielfalt an Kleinstrukturen einer großen Zahl von Tieren, einer Reihe von gefährdeten und geschützten Arten, als Lebensraum und Rückzugsgebiet dienen kann.

 

Im Gmöser Moor findet man z. B. Amphibien, wie Gelbbauchunken – ausgesprochene Wasserbewohner – und Reptilien wie Ringelnattern, die mit Vorliebe in feuchten Wäldern, Sümpfen und Mooren leben. Einer großen Zahl von Vogelarten werden hier optimale Brutbedingungen zuteil und können schon seit Jahren beobachtet werden, zum Beispiel Sumpfrohrsänger, Pirole und Braunkehlchen.[1] 

Details über die Veränderungen in der Vogelwelt des Gmöser Moores zwischen 1962 und 2000 von A. Forstinger.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gm%C3%B6ser_Moor

Die Vegetation dieses Moores wird heute vor allem von Moorwald mit Moorbirken-dominierten Bereichen geprägt. Hier gedeihen die Reste einer großen Anzahl von für derartige Moore typische Pflanzen. Dazu zählen z. B. Moorbirke (Betula pubescens), Besenheide (Calluna vulgaris), Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre), Scheidiges Wollgras (Eriophorum vaginatum) und Wiesen-Segge (Carex nigra).

Im Zentrum ebenso wie am Rand des Moores befinden sich einige Torfstiche. Ältere sind mit Torfmoosen bedeckt, andere fallen aufgrund ihrer Wasserlinsen-, Blutaugen- und Igelkolbenbestände ins Auge. Torfmoose (Sphagnum sp.) sind ausgezeichnete Wasserspeicher. Sie sterben unten, also dort, wo sie im Wasser stehen, ab und wachsen oben weiter. Nach und nach werden die unten abgestorbenen Moosteile durch das Gewicht der weiterwachsenden Moosdecke immer mehr zusammengepresst. So können sich im Laufe von einigen zehntausend Jahren, wenn die naturräumlichen und klimatischen Verhältnisse es zulassen, mehr bis weniger mächtige Torfschichten entwickeln. Im Gmöser Moor ist dieses Torflager allerdings nicht sehr mächtig, die Torfmoose konnten aufgrund des Konkurrenzdruckes den Übergang zum Hochmoor nicht vollziehen. Am Teich innerhalb des Moores hat sich ein ausgedehnter Schilfröhricht entwickelt. [1]

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gm%C3%B6ser_Moor

Schutzzweck und Entwicklungsmaßnahmen

Erlaubte Eingriffe und Maßnahmen sind die Entnahme von Moorwasser und Moorerde durch den Grundeigentümer für Zwecke der Verwendung als Kurmittel, die rechtmäßige Ausübung der Jagd, Pflegemaßnahmen an den Moorteichen und die Begehung des Rundwegs.

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Amt

Michael Brands
Telefon: 0732-7720-11893
E-Mail: michael.brands@ooe.gv.at

Karin Möstl
Telefon:0732-7720-11878
E-Mail: karin.moestl@ooe.gv.at

Lenglachner,F., R.Steixner-Zöhrer,I.Schanda & F.Schanda 1992 Zur Flora und Vegetation der Marktgemeinde Laakirchen (Oberösterreich) – Ergebnisse einer Biotopkartierung. -in: Die Traun – Fluß ohne Widerkehr,Kataloge des Oö. Landesmuseums, NF.54/Bd.2:217-232, Linz. Link
Forstinger, A. 2001 Die Veränderungen in der Vogelwelt des Gmöser Moores (Oberösterreich) zwischen 1962 und 2000. -Vogelkundliche Nachrichten Oö u. Naturschutz aktuell, 9/2:, 39-50, Linz. Link
Krisai,R. & R. Schmidt 1983 Die Moore Oberösterreichs. -Natur und Landschaftsschutz in Oberöstereich, Bd.6:298S, Linz. Link

Schlagworte

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