Land Oberösterreich
Dachstein mit Gosausee im Vordergrund

Dachstein

  • Gebietsportrait
Der Dachstein ist der höchste Karst-Gebirgsstock von Oberösterreich und beherbergt die einzige Gletscherregion Oberösterreichs. Die Erstreckung über viele Höhenstufen bedingt eine entsprechende Vegetation, von Auwäldern bis zu den reinen Latschengebüschen am Plateau.

Zahlen & Fakten

Europaschutzgebiet Dachstein (Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet, AT3101000), eu02

In den Gemeinden Gosau, Hallstatt und Obertraun – Kartenansicht

14.573 Hektar

Details zum Dachstein

2001 zum NSG erklärt (in der ursprünglichen kleineren Abgrenzung schon bedeutend früher – siehe Naturschutzbuch), 2005 als Europaschutzgebiet ausgewiesen (annähernd deckungsgleich; aktuelle Abgrenzung und VO aus 2018). Die Vielfalt und der Reichtum an Karstformen (Dolinen, Höhlen, Rinnen, Karren – man spricht von „Karstformenschatz“) ist ein besonderes Charakteristikum des Dachsteingebirges. Geologisch gehört das Gebiet zu den Nördlichen Kalkalpen, das Gestein ist hauptsächlich der sogenannte Dachsteinkalk bzw. auch Dachsteinriffkalk aus der Trias. Neben landschaftlich beeindruckender Schönheiten findet sich auch eine äußerst interessante Pflanzenwelt. Weiters prägen tief eingeschnittene Täler wie das Echern- und Gosautal das Gebiet.

Seit 1997 ist die Region „Hallstatt-Dachstein/Salkammergut“ als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet.[1]

Das Dachsteingebirge umfasst das eigentliche Dachsteinmassiv mit dem Hohen Dachstein (2.995 m), dem Grimming im Osten und dem Sarstein im Norden. Das Dachsteinmassiv beherbergt mit dem Hallstätter Gletscher den größten Gletscher der Nördlichen Kalkalpen.[2]

Weitere Besonderheiten: östlichster vergletscherter Gebirgsstock der Alpen, längste erforschte Höhle Österreichs (Hierlatzhöhle: 81 km).

[1] https://www.unesco.at/kultur/welterbe/unesco-welterbe-in-oesterreich/hallstatt-dachstein/salzkammergut
[2] https://alpenverein-austria.at/austria/news/details/detail_service.php?newsId=10415
[3] http://www.gosaunet.at/tipps/wasser-berge-schnee/dachstein.html

Weitere Infos

Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation, Latschen-Almrausch-Gebüsch, Lärchen-Zirben-Wälder, Höhlen, Grauerlenwälder.

Steinadler, Birkhuhn, Haselhuhn, Schneehuhn, Gamswild, Murmeltiere

Zwergsträucher, Kalk-Schuttfluren, Kalkfelsvegetation, Polsterseggenrasen, Almweiden, Borstgrasrasen und Kalk-Quellfluren sowie vegetationslose Karrenfelder wechseln einander ab. Bei diesen Pflanzengesellschaften oberhalb der Waldgrenze handelt es sich um ein Mosaik kleinerer und größerer ökologischer Nischen, die für viele Pflanzen-und Tierarten Lebensgrundlage bilden. Dieser Vegetationstyp mit seinen zahlreichen Alpenblumen gehört zum Eindrucksvollsten, das die Hochgebirgslandschaft zu bieten vermag. Auch Frauenschuh-Vorkommen gibt es hier noch.[1]

[1] https://www.land-oberoesterreich.gv.at/files/naturschutz_db/N_informativ_s2_00.pdf

Schutzzweck und Entwicklungsmaßnahmen

Ziel/Schutzzweck: Sicherung des natürlichen Zustands des Gebiets, im Wesentlichen der Gletscher, des Karstformenschatzes, der Höhlen, Fauna und Flora, und des Waldes. Der Erhalt der Almflächen ist zwar grundsätzlich ein Ziel, gelingt aber nur teilweise.

Erlaubte Eingriffe und Maßnahmen sind u. a. die Benützung und Erhaltung bestehender Klettersteige, Tourenschilauf und Schneeschuhwandern, Versorgungs- und Entsorgungsfahrten für bestehende Schutzhütten mit Schidoo. Für bestehende Almhütten und Jagdhütten darf Holz zum Heizen oder für die Instandhaltung entnommen werden. Weiters erlaubt ist der Betrieb der Schauhöhlen und der bestehenden Sessel- und Schlepplifte. Verboten ist die Jagd auf Raufußhühner, das Fällen von Zirben und v.a. die Nutzung der Zirbenzapfen. Wald/forstliche Maßnahmen: Beinahe im ganzen Gebiet vereinbarter und per Verordnung festgelegter Nutzungsverzicht.

Blick auf den Hallstätter Gletscher, der größte Gletscher des Dachsteinmassivs, im Juli 1998

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Amt

Michael Brands
Telefon: 0732-7720-11893
E-Mail: michael.brands@ooe.gv.at

Karin Möstl
Telefon:0732-7720-11878
E-Mail:karin.moestl@ooe.gv.at

Gebietsbetreuer

Norbert Pühringer
E-Mail: n.puehringer@outlook.at

Stefan Zoister
E-Mail: s.zoister@aon.at

Schmidt, R. 1978 Postglaziale Vegetationsentwicklung und Klimaoszillationen im Pollenbild des Profiles Hirzkarsees/Dachstein 1800 m NN (O.Ö.). -Linzer biol. Beiträge, Heft 10/1:, 161-169, Linz. Link
Maier, F. 1991 Anemone trifolia L. – neu für Oberösterreich. -Linzer biol. Beiträge, 23/2:, 653-659, Linz. Link
Schmidt, R. 1976 Pollenanalytische Untersuchungen von Seesedimenten zum Eisrückzug und zur Wiederbewaldung im NE-Dachsteingebiet und im Becken von Aussee (Steirisches Salzkammergut). -Linzer biol. Beiträge, Heft 8/2:, 361-373, Linz. Link
Schmidt, R. 1978 Pollenanalytische Untersuchungen zur postglazialen Vegetationsgeschichte des Dachsteingebietes. -Linzer biol. Beiträge, heft 2:, 227-235, Linz. Link
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