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- Gebietsportrait

Almauen und Neydhartinger Moor
Zahlen & Fakten
Almauen: Hartholzauwälder und Kiefernauen mit der Alm
Neydhartinger Moor: Durch Torfabbau und Entwässerung stark beeinträchtigte, in Teilen aber noch artenreiche Moorlandschaft
- Naturschutzgebiet, n125, Neydh.Moor
- Naturschutzgebiet, n124. Das NSG Almauen ist zudem Teil des Europaschutzgebietes „Untere Traun“, eu11 und des Natura2000-Gebiets Unteres Traun- und Almtal
- Bad Wimsbach-Neydharting – Kartenansicht
- Steinerkirchen an der Traun, Bezirk Wels-Land – Kartenansicht
100 Hektar (Almauen) bzw. 16 Hektar (N.Moor)
Weitere Infos zum Gebiet
Das Neydhartinger Moor wurde 2005 von der OÖ Landesregierung zum Naturschutzgebiet erklärt. Es befindet sich rund 2,5 km südwestlich des Ortes Bad Wimsbach-Neydharting.
Das Neydhartinger Moor ist einerseits wertvolles Naturschutzgebiet, andererseits begründet die Nutzung dieser natürlichen Ressource den Ruf von Bad Wimsbach-Neydharting als Moorheilbad. Vor diesem Hintergrund ist es auch zu verstehen, dass das Neydhartinger Moor durch menschliche Nutzung überformt und nicht mehr in seinem ursprünglichen Zustand ist. Vom Charakter her ist das Neydhartinger Moor ein Flachmoor, das vom Wimbach durchflossen wird. Seine heilsame Wirkung wurde übrigens schon im Mittelalter gerühmt und im Moorbad war kein geringerer als der berühmte Arzt Paracelsus tätig.
Das Moor entstand aus eiszeitlichen Gletscherseen, die durch intensives Wachstum zum Flachmoor wurden. Dort sammelte sich eine einzigartige Vielfalt an voralpiner Vegetation in der Senke des Neydhartinger Beckens. In der Geologie gilt eine mindestens 30 cm starke Schicht oder Schichtfolge von Torfen als Moor. Die Flachmoor-Torfe, wie das Neydhartinger Moor, entstehen durch Stapelung von Pflanzenresten, die nicht vollständig verrotten, da die Bodenlebewesen unter den herrschenden sehr nassen Bedingungen und unter Luftmangel in ihrer Vitalität gehemmt sind.
Verschiedene Heilprodukte (Bäder, Trinkkuren, …) aus dem Neydhartinger Moor gibt es online zu erwerben unter: https://www.moor-neydharting.com/
Details zu den Almauen
Sehr abwechslungsreich, die Palette reicht von Kiesbänken und Uferböschungen bis zu Trockenstandorten (sog. „Heißländen“, das sind Standorte für spezialisierte, zumeist sehr seltene Pflanzenarten), vom Laub- und Föhrenwald bis zum Fichtenforst. Entsprechend mannigfaltig ist die Flora. [Quellenangabe]
Der Großteil ist Wald, größtenteils Auwaldgesellschaften, aber auch Fichtenforste (teils auf potenziellen Auwaldstandorten). Ein weiterer Lebensraumtyp ist der Fluss Alm (von Weiden gesäumt) mit dem kiesig-schotterigen Flussbett und Schotterbänken. Die Zusammensetzung der Baumarten (z. T. Stieleiche, Rotbuche, sogar Birke) ist nicht immer typisch für einen Auwald. Zudem finden sich Pestwurzfluren und eine artenreiche Strauchschicht (Hartriegel-Weidengebüsch, Wacholder).
Gänsesäger, Schellente, Eisvogel, … das Almtal gehört wegen seiner landschaftlichen Vielgestaltigkeit zu den ornithologisch interessantesten Gebieten Oberösterreichs! Durch den enormen Höhenunterschied zwischen Ursprung (im Toten Gebirge) und Mündung finden sich eine Reihe verschiedenartiger Biotope, die mehr als 120 (!) Vogelarten Brut- und Lebensraum bieten (MAYER 1987), von Durchzüglern und Wintergästen ganz abgesehen.[Quellenangabe]
Gemeiner Wacholder, dunkle Akelei, seltene Orchideen (Fliegenragwurz, Blasses Knabenkraut) auf den humusreichen Böden der „Mittleren Au“, Enzian-und Steinbrecharten, Maiglöckchen, Mädesüß [Quellenangabe]
Vor gut hundert Jahren wurde der Flusslauf reguliert und die Alm in ein Bett gezwängt. Dadurch hat sich das Gerinne eingetieft und die Schotterflächen zu beiden Seiten mehr oder weniger trockengelegt. So finden wir nur unmittelbar am Wasser (weichholzige) Weiden und Erlen, Elemente einer „weichen“ Au.

Den Hauptanteil des Naturschutzgebietes bildet eine „harte“ Au: Die lückige Baumschicht setzt sich aus Esche, Ulme, Eiche, Hainbuche, Bergahorn, Fichte und Föhre zusammen, Fichte und die ursprünglich standortfremde Schwarzföhre wurden eingeforstet. Aus der üppig ausgebildeten Strauchschicht seien nur Liguster, Hartriegel, Pfaffenkäppchen und Schneeball herausgegriffen.
Eine Besonderheit ist, dass es in der Krautschicht Vertreter der subalpinen Flora gibt, die mit dem Fluss aus dem Gebirge in die Niederung gewandert sind. Es gibt hier nicht nur Schneerosen, Seidelbast, Akelei, Zyklame und Frauenschuh, sondern auch Eisenhut, Wolfseisenhut und die Türkenbundlilie, um nur einige zu nennen. Für den Naturfreund am interessantesten aber sind jene höher gelegenen Auteile, die vom Grundwasser auch bei Überschwemmungen nicht mehr erreicht werden, Trockeninseln innerhalb der Au, kleinräumige Zonen mit Versteppungserscheinungen. Hier finden wir – zum Teil sogar bodendeckend – Wacholder, und als weitere Vertreter einer Trockenflora neben manch anderen Erika, Sonnenröschen, Karthäusernelke und Hauhechel. [Quellenangabe]

Details zum Neydhartinger Moor
Schutzzweck und Entwicklungsmaßnahmen
Almauen
Bewahrung des Fluss- und Auengebietes entlang der Alm, d. h. Bewahrung der Fließstrecken der Alm, der Geschlossenheit des Auengürtels, und Sicherung der naturnahen Waldbereiche; Umwandlung der Fichtenforste in naturnahe Waldflächen, Wiederentwicklung der Heißländen durch Gehölzrückschnitt und Mahd sowie Renaturierung der Alm.
Neydhartinger Moor
Trotz des jahrzehntelangen (eingeschränkten) Torfabbaus für das angrenzende Moorbad steht die Schutzwürdigkeit außer Frage. Der Schutzzweck liegt vor allem in der Bewahrung des Gewässerhaushaltes.
Eine weitgehend unbeeinträchtigte Entwicklung des Moores Ist unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr möglich. Das Moor als solches ist massiv beeinträchtigt und es geht hier um die Bewahrung ökologisch bedeutsamer Strukturen, die sich trotz der Überprägung und Nutzung des Moores erhalten haben und weiterentwickeln.
Erlaubte Eingriffe und Maßnahmen sind
- die Nutzung des Moores als Heilvorkommen im Sinn des OÖ. Kurortegesetzes auf einer jeweils offenen Fläche von höchstens 2 ha;
- In den Almauen darf nicht weiter mit Nadelholz aufgeforstet werden, Kahlschläge dürfen höchstens 0,25 ha groß sein. Beunruhigung und Abschuss des Kormorans ist erlaubt (nach den Bestimmungen der Artenschutzverordnung), ansonsten gelten die üblichen für NSGs festgesetzten Bestimmungen
Was Sie darüber hinaus noch interessieren könnte ...
- Verordnung der Oö. Landesregierung, mit welcher die „Almauen“ in den Gemeinden Bad Wimsbach-Neydharting und Steinerkirchen an der Traun als Naturschutzgebiet festgestellt werden
- Verordnung der Oö. Landesregierung, mit der das „Neydhartinger Moor“ in der Gemeinde Bad Wimsbach-Neydharting als Naturschutzgebiet festgestellt wird
Naturschutzgebiet Almauen:
Amt:
Frech Roman
roman.frech@ooe.gv.at
0732 7720 11876
Schuster Alexander
alexander.schuster@ooe.gv.at
0732/7720-11887
Gebietsbetreuer:
Höfler Sarah
hoefler@blattfisch.at
www.blattfisch.at
Wolkerstorfer Claudia
claudia.arming@gmx.at
www.halm-salzburg.at
Naturschutzgebiet Neydhartinger Moor:
Amt:
Frech Roman
roman.frech@ooe.gv.at
0732 7720 11876
Brands Michael
michael.brands@ooe.gv.at
0732-7720-11893
- Land OÖ, Naturschutzbuch: https://e-gov.ooe.gv.at/ndbinternet/NDBInternetGenisysDetail.jsp?mod=Gen&genisysInventarNr=n125
- https://e-gov.ooe.gv.at/ndbinternet/NDBInternetGenisysDetail.jsp?mod=Gen&genisysInventarNr=n124
- https://e-gov.ooe.gv.at/ndbinternet/NDBInternetGenisysDetail.jsp?mod=Gen&genisysInventarNr=eu11
- https://traunsee-almtal.salzkammergut.at/oesterreich-poi/detail/430023266/naturschutzgebiet-almauen-und-moorschutzgebiet.html
- https://www.moor-neydharting.com/
- https://www.routeyou.com/de-at/location/view/48075036/neydhartinger-moor?toptext=1625394
- https://www.salzkammergut.at/oesterreich-poi/detail/430025932/neydhartinger-moor.html
- Hofbauer, M., 1993, Die Alm – Wasserkraftnutzung und ökologischer Zustand – eine Bestandsaufnahme. -140S, Linz
- Rechberger, H., 1985, Oberösterreich Wanderbare Naturschutzgebiete. -Natur und Landschaftsschutz in Oberösterreich, 31S, Linz
- Geistberger, I. 1997, Die Vegetation im Naturschutzgebiet „Almauen“ in Oberösterreich. -Dipl. Arb. Univ. Salzburg, 108S, Salzburg
- Sokoloff S., 2003, Wandererlebnis oberösterreichische Schutzgebiete. -213S., Linz
- Stöber, O., 1971, Das ewige Moor. -Apollo, Heft 25:, 8-9, Linz
- Strauch, M., 1997, Vom Torfabbau zum Monitoring. -Aktivum, 17:S.16, Linz
- Strohmayer-Dangl, E.& D. Thaller, 1993, Struktur- und Vegetationskartierung Neydhartinger Moor. -Studie i.A.d. Oö. Landesregierung/Abt. Naturschutz, Linz
- Krisai, R. & R. Schmidt, 1983, Die Moore Oberösterreichs. -Natur und Landschaftsschutz in Oberöstereich, Bd.6:298S, Linz
- Weinmeister, B., 1967, Geschützte und schutzbedürftige Landschaften Oberösterreichs. -in: Landschaft Oberösterreich2-14, Linz